Um Ihnen ein Angebot machen zu können, werde ich Sie in aller Regel um die Zeichenzahl Ihres Textes bitten. Anhand dieser errechne ich dann die Seitenzahl, die ich als Grundlage für mein Angebot verwende. Aber vielleicht möchten Sie auch einfach vorher schon einmal schauen, was Ihr Lektorat kosten könnte (ab-Preise finden Sie hier). Daher möchte ich Ihnen heute erklären, was es mit der Seitenberechnung auf sich hat.

Wozu das Ganze?

Je nachdem, mit welchem Textverarbeitungsprogramm Sie arbeiten, welche Schriftart oder -größe Sie verwenden oder welchen Zeilenabstand Sie eingestellt haben, hat Ihr Manuskript unterschiedlich viele Seiten. Allerdings muss ich ja, wenn ich Ihnen ein Angebot für ein Lektorat oder eine Übersetzung machen möchte, in etwa einschätzen können, wie viel Arbeit auf mich zukommt.

Illustration einer Ratte von hinten

Wenn Sie meinen Blog verfolgen, haben sie vielleicht meinen Artikel zur Normseite gelesen. Verlage verlangen eingesandte Manuskripte größtenteils auch heute noch im Normseitenformat (also 30 Zeilen à bis zu 60 Zeichen). Freie Lektorinnen und Lektoren arbeiten hingegen meist mit Seiten, die auf einer bestimmten Zeichenzahl basieren. So lässt sich ganz genau angeben, wie lang das Manuskript trotz vieler halber Seiten und zahlreicher Leerzeilen tatsächlich ist.

Wie viele Seiten hat mein Manuskript?

Wie viele andere Lektorinnen arbeite ich mit Seiten à 1500 Zeichen. Diese entspricht – auf das ganze Manuskript umgerechnet – am ehesten der echten Normseite.

Um die Seiten à 1500 Zeichen zu berechnen, teilen Sie einfach die Gesamtzeichenzahl Ihres Manuskriptes (inkl. Leerzeichen) durch 1500.

Ein Beispiel:

Ihr Text hat insgesamt 180.000 Zeichen inkl. Leerzeichen. Wenn ich das durch 1500 teile, komme ich auf 120 Seiten à 1500 Zeichen.

Was ist eine Normzeile?

Wenn es sich bei Ihrem Auftrag um die Übersetzung kürzerer Passagen handelt, rechne ich unter Umständen nach Normzeilen ab.

Leider ist jedoch nirgendwo festgelegt, wie lang eine Normzeile zu sein hat. Denn nicht nur die Seitenzahl, sondern auch die länge der Zeilen variiert je nach Einstellungen in Ihrem Textverarbeitungsprogramm.

Daher haben sich die Textmenschen auch hier eine Methode ausgedacht, den Umfang eines Textes abschätzen zu können. Die meisten Übersetzenden (wie auch ich) verwenden zur Berechnung Zeilen à 55 Zeichen.

Wie viele Zeilen hat mein Text?

Um die Anzahl der Zeilen à 55 Zeichen zu berechnen, gehen Sie ähnlich vor wie bei den Seiten à 1500 Zeichen. Teilen Sie dazu einfach die Gesamtzeichenzahl Ihres Textes (inkl. Leerzeichen) durch 55.

Ein Beispiel:

Ihr Text hat insgesamt 11.000 Zeichen inkl. Leerzeichen. Teile ich diese Zeichenzahl durch 55, komme ich auf 20 Zeilen à 55 Zeichen.

Wo finde ich die Zeichenzahl?

Um die Seitenzahl sowie auch die Zeilenzahl berechnen zu können, benötigen Sie natürlich zunächst die Anzahl der Zeichen Ihres Textes. Hierbei handelt es sich immer um die Zeichen inkl. der Leerzeichen.

Sowohl in Word als auch in LibreOffice wird die Anzahl der Wörter auf der linken Seite der unteren Leiste (unter Ihrem Dokument) angezeigt. Bei Pages können Sie das auch einrichten, indem Sie oben in der Menüleiste „Darstellung“ auswählen und dann auf „Wortzahl einblenden“ klicken. In allen drei Programmen kommen Sie, wenn Sie das Feld für die Wortzahl anklicken oder doppelt anklicken, zu einem Fenster, auf dem Sie die Zeichenzahl (wahlweise mit und ohne Leerzeichen) ablesen können. Ähnlich funktioniert es bei Papyrus Autor: Auch hier ist unten links entweder die Zahl der Wörter oder der Zeichen angezeigt. Klicken Sie darauf, um auszuwählen, was Sie sehen möchten.


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